Fortschritte beim Umweltmanagement

03.04.2012

Vera Flecken berät in Nadeshda

Angeregt und beraten durch die Aktion „Grüner Hahn“ der Evangelischen Kirche hat das Kinderzentrum Nadeshda bereits 2008 ein Umweltmanagementsystem aufgebaut und als erste soziale Einrichtung durch das belarussische Umweltministerium zertifizieren lassen. Nun ist es Nadeshda gelungen, vier weitere staatliche Erholungseinrichtungen für Tschernobyl-Kinder für das Umweltmanagement zu gewinnen.

Mit Unterstützung des Förderprogramms Belarus der deutschen Bundesregierung begleiteten Nadeshda und der Verein „Leben nach Tschernobyl“ die Zentren „Lesnaja Poljana“, „Pralesska“ „Ptisch“ und „Switanak“ zwei Jahre lang bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen. Expertenunterstützung erhielten sie dabei von Vera Flecken aus Stuttgart, die auch zahlreiche Einrichtungen des „Grünen Hahns“ berät, und Marina Tschumakowa aus Minsk. Beide waren positiv überrascht über die hohe Motivation der Zentren.

Dies liegt sicher auch daran, dass bereits erste Erfolge sichtbar sind. In Nadeshda konnte in den letzten 3 Jahren der Stromverbrauch um 2,5% und der Wärmeenergieverbrauch um 5% gesenkt werden. In den anderen Zentren, die dem Thema Energieeinsparung in früheren Jahren deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt haben, ist die Wirkung noch größer: So reduzierte sich der Gesamtenergieverbrauch im Zentrum „Pralesska“ beispielsweise in 2011 gegenüber 2010 um 5,6% und im Zentrum „Switanak“ um 6,3%. Darüber hinaus hat die gemeinsame Arbeit zum Umweltmanagementsystem das Betriebsklima in allen Zentren verbessert und der Austausch zwischen den Zentren ist auch in anderen Bereichen intensiver geworden.

Am 4. Oktober 2011 wurden alle Zentren für ihre Anstrengungen gleich mit drei Urkunden belohnt: ein staatliches Zertifikat über die Erfüllung des Umweltstandards ISO 14000, eine Urkunde des Grünen Hahns aus Deutschland und eine Urkunde des „Weißen Storches“, der das Pendant zum „Grünen Hahn“ in Belarus darstellt. Wie interessant das Thema für Belarus ist, zeigte sich daran, dass zur Abschlusskonferenz Vertreter aus allen Kindersanatorien nach Nadeshda kamen. Der „Weiße Storch“ dürfte daher künftig weitere Nachahmer finden.