In Anwesenheit des deutschen Botschafters Peter Dettmar, des Leiters des Departements für humanitäre Angelegenheiten Valerij Skakun sowie zahlreichen weiteren Gästen aus Belarus und Deutschland wurde am 28. September die neue PV-Anlage des Kinderzentrums "Nadeshda" feierlich eingeweiht. Aus Sicht von Zentrumsdirektor Wjatschelaw Makuschinskij ist die Inbetriebnahme der PV-Anlage ein Ereignis, das in seiner Bedeutung für "Nadeshda" mit der Eröffnung des Kinderzentrums am 24. September gleichzusetzen ist. Denn in dem Projekt "Solarsolidarität" zeigt sich erneut der einzigartige Modellcharakter von "Nadeshda" in Belarus, da das Zentrum nun dank des zusätzlichen Solarstroms als erste Einrichtung in Belarus seinen Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Energien selbst herstellt. In der erfolgreichen Umsetzung des Projekts spiegeln sich zudem alle Motive wieder, die auch zur Entstehung des Zentrums "Nadeshda" geführt haben: die grenzüberschreitende Partnerschaft von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen, die solidarische Unterstützung zahlreicher Menschen aus unterschiedlichen Ländern sowie das Bestreben, das Zentrum "Nadeshda" in Übereinstimmung mit Nachhaltigkeitsprinzipien zu entwickeln, um den zur Erholung kommenden Kindern neue Zukunftsperspektiven zu schenken! Es ist daher kein Zufall, dass die feierliche Eröffnung der PV-Anlage einen Höhepunkt der Wochen der nachhaltigen Entwicklung darstellen, die derzeit vom 25. September bis 25. Oktober unter der Ägide des Förderprogramms Belarus der deutschen Bundesregierung in allen Landesteilen von Belarus stattfinden.
Am Tag der feierlichen Einweihung war die neue PV-Anlage von "Nadeshda" bereits 48 Tage in Betrieb. Denn die offizielle Abnahme durch die zuständige staatliche Kommission bereits am 4. August und nur wenige Tage später, am 12. August konnte die PV-Anlage an das belarussische Stromnetz angeschlossen werden. Seitdem hat die aus 2.484 Solarmodulen bestehende Anlage mit Hilfe der Sonne bereits 99.000 kWh Strom produziert. Pro Jahr soll die auf 600 kW Leistung angelegte Anlage 615.000 kWh Strom liefern und dadurch jährlich 540 t CO2-Emmissionen verhindern. Die Erlöse aus der Einspeisung des Solarstroms in das belarussische Netz kommen unmittelbar den Kindern zugute, die sich in "Nadeshda" erholen. Aus diesem Grunde hat das belarussische Departement für humanitäre Angelegenheiten das Projekt "Solarsolidarität" als gemeinnütziges Projekt anerkannt. Die PV-Anlage von "Nadeshda" ist damit die erste erneuerbare Energieanlage in Belarus überhaupt, die den Status eines humanitären Projekts erhalten hat. Auch aus diesem Grund, so Botschafter Peter Dettmar, in seiner Rede bei der Eröffnungsfeier, stellt das Projekt "Solarsolidarität" auch einen wichtigen Beitrag für die positive Entwicklung der deutsch-belarussischen Beziehungen auf der politischen Ebene.
Nachdem die Vorarbeiten für das Projekt „Solarsolidarität“ insgesamt drei Jahre in Anspruch genommen haben, erfolgte der Abschluss der PV-Anlage innerhalb von nur zwei Monaten in Rekordzeit. Dies verdankt sich insbesondere der engagierten Begleitung durch die deutsche Partnerfirma MaxSolar, welche in Person von Harald Frindt auch die Montagearbeiten überwachte, sowie der professionellen Arbeit der belarussischen Monatagefirmen „Intechstroj-Company“ und „Powermontage“. Um die Gesamtfinanzierung des Projekts zu sichern, war die Unterstützung vieler, vieler Partner erforderlich. Zu unseren Spendern gehören u.a. die Energiewerke Schönau, Greenpeace Energie, Grüner Strom Label e.V., Mainova, die Stadtwerke Eichstätt und mehrere Organisationen der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie die Tschernobyl-Kinder-Stiftung Japans, darüber hinaus viele private Einzelspender, kleinere Energiegenossenschaften u.ä. Anlässlich der feierlichen Eröffnung der PV-Anlage in "Nadeshda" ist nun auch ihr Beitrag auf einer Tafel für alle Kinder und sonstigen Gäste in "Nadeshda" direkt neben der Mensa gut sichtbar. Auf der benachbarten Tafel ist zudem der Weg von "Nadeshda" hin zur 100%igen Erzeugung des eigenen Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen nachgezeichnet.
Wir bedanken uns bei allen Spendern hiermit nochmals sehr herzlich für ihre Unterstützung und hoffen, dass der 28. September für sie ebenfalls ein besonderer Tag ist.