Die Erholung in Nadeshda hat meine Gesundheit verbessert

„Ich fange meinen Brief mit dem alten Foto aus meiner Kindheit an, welches im Kinderzentrum „Nadeshda“ gemacht wurde. Ich stehe in der zweiten Reihe links neben den Jungs.

Ich muss sagen, dass ich in „Nadeshda“ zusammen mit meinen nahen Verwandten und Freunden war. Meine Schwester Elena Antonenko (steht rechts und hat eine Bluse in der Hand) und meine Freundin, mit der wir zusammen aufgewachsen sind, Olga Gluschkowa (in der zweiten Reihe dritte von rechts) und ihr Bruder Sascha (sitzt in der ersten Reihe zweiter von links).

Und ich heiße Natalja Antipenko (geborene Antonenko). Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder: einen Jungen, Zhenja, und ein Mädchen, Nelletschka. Ich bin, wie man sagt, eine glückliche Mutter. Wir wohnen in der Stadt Zhlobin Gebiet Gomel.  Ich arbeite dort als Lehrerin in der Grundschule.

Ich möchte Ihnen meine Erinnerungen über die wunderbare Zeit, die ich in „Nadeshda“ verbracht habe, mitteilen.  Auch, wenn das schon lange her war, so bleiben markante Momente, wie bekannt, das ganze Leben im Gedächtnis.

Ich gehöre zu den von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Menschen. Im Jahr 1986 war ich ein Jahr alt. Wir haben mit unseren Eltern im Dorf Michailowka, Bezirk Narowlja, Gebiet Gomel gewohnt. Wie die Eltern später erzählt haben, waren wir am Tag der Explosion mit der ganzen Familie in der Natur.  Die Erwachsenen waren Schwimmen und Angeln. Und später weiter war alles wie bei anderen – Panik, hastiges Zusammenpacken, dringende Umsiedlung an einen neuen Ort.

So sind wir in den Bezirk Korma, Dorf Kamenka, Gebiet Gomel gekommen.

Dieses Ereignis hat die Gesundheit der Familie sehr stark beeinflusst. Die Eltern hatten Symptome, als ob sie vergiftet waren. Und ich war sehr krank. Auch heute und im Laufe meines ganzen Lebens habe ich starke Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege – das ist wegen der Strahlung.

Wir waren mit unserer Schule im Sanatorium „Narotsch“, im Kindersanatorium in Italien, im Sanatorium „Energetik“ und natürlich im Kinderzentrum „Nadeshda“. Jetzt fahren wir zur Erholung mit der ganzen Familie.

Die erste Reise nach „Nadeshda“ fand im Juli 1997 statt. Ich war 12 Jahre alt. Wir waren zusammen mit unseren Lehrern. Ich erinnere mich an viele Momente dieser Reise. Als erstes war Empfang, Unterbringung, Führung durch das Zentrum – alles war so gut organisiert, dass die Kinder sich nicht „verloren“ gefühlt haben.

Außerdem erinnere ich mich noch gern an verschiedene Veranstaltungen: Sport- und Erholungsveranstaltungen (Sportspiele und Wettkämpfe), Kulturveranstaltungen (Mal- und Tanzwettbewerbe usw.), Erziehung- und Bildungsveranstaltungen usw.

Ich möchte noch sagen, dass ich mit einem japanischen Mädchen befreundet war (sie war als Freiwillige in unserer Gruppe). Sie konnte russisch und hat mir ein Paar japanische Worte beigebracht. Man kann sich an viele Momente aus der Zeit erinnern, aber es ist zu viel, um alles zu beschreiben. Eins kann ich mit Sicherheit sagen – die Erholung in „Nadeshda“ hat meine Gesundheit verbessert und in bedeutendem Maße die Wahl meines Berufes beeinflusst. Das ist mit den ausgezeichneten organisatorischen Fähigkeiten der Mitarbeiter des Zentrums, die sehr interessante Veranstaltungen durchgeführt haben, mit dem warmen und herzlichen Verhältnis der Erzieher zu uns und mit der mütterlichen Sorge um uns seitens der Begleitpädagogen verbunden.

Warum habe ich den Beruf des Lehrers gewählt? Weil dieser Beruf organisatorische Fähigkeiten und die Arbeit mit verschiedenen Kindern beinhaltet. Leider konnte ich danach nicht mehr in „Nadeshda“ sein, obwohl ich das sehr gerne möchte.

Und ich möchte allen Mitarbeiter des Zentrums folgende Gedicht widmen:    

 Ich habe diese Zeilen vom ganzen Herzen geschrieben,      

Das kommt aus der Seele    

Ich möchte Ihnen folgendes sagen:    

Danke, dass Sie uns immer gehört haben,      

Danke für Ihre Geduld,      

Danke für die Wärme,    

Danke Ihnen, meine Lieben! Großen Dank!“