Radioaktiv verseuchte Gebiete

Insgesamt wurden in Europa rund 200.000 Quadratkilometer stark radioaktiv belastet. Zwischen dem 26. April und dem 5. Mai 1986 trieben wechselnde Luftströmungen die Wolken mit dem radioaktiven Fallout von Tschernobyl zunächst über Weißrussland nach Skandinavien, dann über Polen, Tschechien, Österreich, Norditalien und Süddeutschland. Eine dritte Wolke erreichte zuletzt den Balkan, Griechenland und die Türkei.

 

 

Weißrussland

Durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurde Weißrussland, das im Süden an die Ukraine grenzt, am stärksten getroffen. 22 Prozent der Landesfläche ist mit mehr als 1 Ci/km² Cäsium 137 verseucht. Zum Zeitpunkt des Unglücks am 26. April 1986 lebten in der Gegend 2,2 Millionen Menschen. Das Gebiet mit der höchsten radioaktiven Belastung liegt rund um die Bezirkshauptstadt Gomel.

 

 

Ukraine

Durch den Reaktorunfall in Tschernobyl wurden rund 7,2 Prozent der Ukraine radioaktiv belastet. Heute sind immer noch 6,3 Prozent des Landes verstrahlt. Die Ukraine ist mit 600 000 km² der flächenmäßig zweitgrößte Staat in Europa.

 

 

Russland

Von den insgesamt 17 Millionen Quadratkilometern der Russischen Föderation sind durch die Katastrophe 1,5 Prozent der Landesfläche radioaktiv verseucht. Aber 200.000 der insgesamt 800.000 Liquidatoren (Einsatzkräfte) waren russische Soladaten, die bei den Aufräumungsarbeiten auf dem Reaktorgelände eingesetzt wurden. Nach Angaben staatlicher Stellen sind bisher rund 25 000 Liquidatoren gestorben.

 

 

Langfristige Folgen für Europa

Noch heute ist Wildbret im Bayerischen Wald radioaktiv belastet. Das belegt eine vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Auftrag gegebene Studie, bei der die radioaktive Belastung von Wildbret, sowie Pflanzen und Böden des Bayerischen Waldes gemessen wurden.