Standort Kernkraftwerk Tschernobyl

Das Kernkraftwerk Tschernobyl liegt im weissrussisch-ukrainischen Grenzgebiet. Vier Kilometer entfernt vom Reaktorkomplex liegt die damals eigens für die Beschäftigten angelegte Stadt Pripjat. Dort lebten zum Zeitpunkt des Unfalls 45 000 Menschen. Insgesamt gab es bis zum Zeitpunkt der Explosion 76 Siedlungen in einem Radius von 30 Kilometern um den Reaktor. 100 Kilometer südlich des Reaktorkomplexes liegt Kiew, die Hauptstadt der Ukraine.

 

 

Wie kam es zu dem tragischen Unfall?

Nach dem Unfall: Der noch qualmende Reaktor.

Der Unfall im Block IV des Kernkraftwerks Tschernobyl ereignete sich in der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 während eines Tests. Die Betriebsmannschaft sollte prüfen, ob die Turbine bei einem Stromausfall noch genügend Restenergie für die Kühlwasserpumpen liefern - ehe die Notstromaggregate anspringen.

 

Um den Probelauf des Reaktors nicht zu unterbrechen, wurden die Sicherheitssysteme absichtlich außer Funktion gesetzt. Für den Test musste der Reaktor auf 25 Prozent seiner Leistung heruntergefahren werden. Dieser Vorgang verlief nicht nach Plan: Die Leistung des Reaktors sank aus bisher ungeklärten Gründen auf unter 1 Prozent. Der Reaktor musste wieder langsam hochgefahren werden. Doch 30 Sekunden nach Testbeginn wuchs die Leistung plötzlich schlagartig an. Die Notabschaltung (Abbruch der Kettenreaktion) des Reaktors misslang. Durch die Explosion des Reaktors trat radioaktives Material aus.